Patriotisches Salongespräch auf TIDE TV

Ruth-Esther Geiger im Gespräch mit Katja Karger

Seit 2013 führt eine Frau den Deutschen Gewerkschaftsbund in Hamburg. Katja Karger: Weiblich, parteilos, humanistisch gebildet. Die heute 51-Jährige wird wahrscheinlich auch die nächste Wahl zur Vorsitzenden gewinnen. Sie will mit Humor, Phantasie und Willenskraft auch weiter in Pandemie-Zeiten für die Rechte von Arbeiterinnen, Angestellten und Soloselbständigen kämpfen. Schon als Kind begleitete sie in Bremen ihre Eltern zu den Mai-Kundgebungen und 'samstags gehörte der Vati' ihr. Mit Ende 30, nach frühen Berufserfahrungen als Medienmitarbeiterin, Projektmanagerin und Betriebsrätin, schreibt sie sich für Philosophie ein und macht damit ihren Master an der Berliner Humboldt-Universität. Und wird danach arbeitslos. Aus dieser Situation springt sie nach einer Bewerbung direkt in die Position der DGB-Chefin einer Landesvertretung mit 170.000 Mitgliedern. Von denen rutschen im Frühjahr 2020 mehr als 60.000 in Kurzarbeit. Wie hält Katja Karger den Druck der Verantwortung aus? Wie schafft es eine Frau mit Kultur- und Philosophiestudium einen großen Gewerkschaftsbund mit einer sehr bunten Berufsvielfalt und knallharten Interessen, manchmal auch widerstreitenden Bedürfnissen zu leiten? Wie verbindet sie in einer Stadt, die Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen schreibt, Ökologie und Ökonomie aus Sicht der Beschäftigten?